Eine Winterreise mit der Transsib kann besonders reizvoll sein. Am Leben an Bord der Züge ändert sich kaum etwas, schließlich sind die Wagen beheizt und klimatisiert, damit sie sowohl im russischen Sommer als auch im Winter den Reisenden immer den höchstmöglichen Komfort bieten können. Bei Außentemperaturen von bis zu -60 Grad Celsius ist das auch anders gar nicht denkbar. Was sich natürlich ändert während einer Winterreise mit der Transsib ist die Landschaft, an der man vorbeifährt.
Ist diese schon im Sommer sehr interessant, so mutet sie im Winter oft vollkommen fremdartig an. Auf Grund der extremen Länge der Strecke, die die Transsibirische Eisenbahn während ihrer mehr als sechs Tage Fahrt von Moskau bis nach Wladiwostok zurücklegt, durchquert man natürlich eine Vielzahl an verschiedenen Zonen, die sich hinsichtlich ihrer Fauna, Flora und Beschaffenheit total voneinander unterscheiden. Die in den Fels hinein gesprengte Strecke rund um den Baikalsee gestaltet sich vollkommen anders als die tristen flachen Steppen weiter im Osten der Strecke. Neben Gebieten, die kaum Vegetation aufweisen, wie beispielsweise die Zonen mit Permafrostböden, gibt es auch große Wälder, die man während der Reise durch 7 Zeitzonen durchquert.
Wer eine Winterreise mit der Transsib plant, sollte sich nicht nur darauf beschränken, die vielfältigen Landschaften vom Zug aus zu betrachten, sondern sollte auch wenigstens ein paar wenige Zwischenstopps in den Städten und kleinen Orten entlang der Strecke einplanen. Selbst wenn man nur einen oder auch zwei Tage bleibt, findet man hier oft eine willkommene Abwechslung zum Leben im Zug und erlebt nicht nur fremde Städte und Landschaften, sondern kann auch viele Eindrücke von der russischen Kultur mitnehmen.
Das Leben im Osten des größten Landes der Welt ist besonders im Winter oft sehr hart für die Menschen, die dort leben. Wie schon erwähnt, fallen die Temperaturen entlang der Strecke auf bis zu -60 Grad Celsius. Auch wenn dieses Extremum in den meisten Orten nicht auftritt, so sind doch zumindest Werte von -10 oder -20 Grad durchaus üblich. Wer während einer Winterreise mit der Transsib in einem Ort absteigt, wird zwar viele arme Menschen dort erleben, aber er wird sicherlich auch eine herzlich Freundlichkeit erfahren. Auch junge Leute kommen hier bestimmt auf ihre Kosten. Die Russen sind berühmt für ihre ausschweifende Art zu feiern, Besucher werden schnell eingeladen und sind willkommene Gäste.
Wem es in einer bestimmten Gegend besonders gut gefällt, der sollte dort nicht nur die jeweilige Stadt besuchen, sondern auch einen Ausflug ins Landesinnere wagen. In den meisten Städten gibt es Agenturen, die besondere Wintertouren für Touristen anbieten. Hier kann man sich meist vor Ort über die verschiedenen Angebote informieren und diese preisgünstig buchen.
Auch eine gute Vorbereitung schadet natürlich nicht. Es gibt etliche Bücher über eine Winterreise mit der Transsib, die eine gute Möglichkeit sind, um sich umfassend auf eine solche Reise vorzubereiten. Neben Tipps und hilfreichen Hinweisen über das Leben an Bord der Züge sind meist auch interessante Gegenden und die darin gelegenen interessanten Orte beschrieben, so kann man bereits vor der Abreise planen, welche Abschnitte der Strecke besonders interessant sein könnten für Tagesausflüge oder einen längeren Aufenthalt.