Transsib

Tipps fürs Bordleben im Transsibirischen Zug

Einer der wichtigsten Tipps fürs Bordleben im Transsibirischen Zug ist der, sich mit den Schaffnern gut zu stellen. Diese haben nicht nur die Aufsicht über den Waggon, sondern sind auch für dessen Sauberkeit und viele andere Dinge zuständig, die das Leben während der Fahrt angenehmer machen können. Man sollte die Geduld der Schaffner nicht zu sehr mit Kleinigkeiten strapazieren, dagegen wirkt schon ein kleines Trinkgeld oder auch ein einfaches Zulächeln oft Wunder.

Um die Fahrt mit der Transsib möglichst entspannt genießen zu können, empfiehlt es sich, passende Kleidung zu tragen. Die meisten Reisenden, die schon öfter mit einem der bekannten Züge gefahren sind, ziehen sich gleich nach der Abfahrt einen Trainingsanzug oder etwas ähnlich bequemes an. Dieses Vorgehen ist durchaus empfehlenswert. Dadurch, dass die Züge in kalten Gegenden geheizt und in warmen Gebieten gekühlt werden, kann man auch problemlos bequeme und leichte Kleidung tragen. Da es für Frauen und Männer keine gemischten Abteile gibt, hat es sich etabliert, dass die Männer nach dem Umziehen kurz das Abteil verlassen und erst wieder eintreten, wenn die Tür von den Frauen geöffnet wird. So haben diese auch die Möglichkeit, sich umzuziehen. Dasselbe gilt auch für die Zeit vor der Nachtruhe, auch hier verlassen die Männer üblicherweise kurz das Abteil.

Auch wenn es in allen Zügen Speisewagen gibt, ist es doch oft nervenaufreibend, dorthin zu gelangen. Insbesondere bei den besonders großen Zügen, die bis zu 500 Meter lang sein können, dauert es oftmals sehr lange, bis man den Speisewagen erreicht hat. Daher verpflegt sich ein Großteil der Reisenden selbst. Auch wenn man selbst nur wenig Nahrung eingepackt hat, kann man sich entweder an der nächsten Station etwas bei den vielen Frauen und Händlern kaufen, die dort stehen, oder man wird schnell von den Russen an Bord zu einem gemeinsamen Essen eingeladen. Diese führen nämlich üblicherweise eine große Menge Nahrungsmittel mit sich und sind oft gern bereit, zu teilen. So findet man denn auch schnell Anschluss zu den Mitfahrern. Es fahren bei weitem nicht nur Touristen mit der Bahn, der Großteil der Reisenden besteht aus Einheimischen, Geschäftsleuten oder Globetrottern.

Tee kann man am Samowar bekommen, der sich neben dem Büro der Schaffner in jedem Waggon befindet. Wer diese Art der Zubereitung noch nicht kennt, sollte sich nicht davor scheuen, es einmal auszuprobieren. In der oberen Kanne befindet sich Teekonzentrat, das man zuerst in das Glas schüttet, in der unteren ist nur heißes Wasser, mit dem man das Konzentrat aufgießt. Viele Schaffner bereiten den Tee aber auch gerne für die Reisenden zu. Auch bei allen anderen Fragen kann man sich an die Schaffner wenden. Auch wenn diese meist nur Russisch verstehen, so kann man ihnen sein Anliegen meist durch Zeichensprache leicht verständlich machen.

Wie überall anders auch ist einer der besten Tipps fürs Bordleben der, sich einfach in jeder Lage freundlich und gesittet zu benehmen. Auch wenn viele Reisende eine Sprachbarriere zu den russischen Mitreisenden haben, so zeigt ein freundliches Lächeln doch, dass man ihnen gegenüber wohlgesinnt ist. So kann man leicht Sympathie erzeugen und dann meist herzlich begrüßt. Wer Kontakt sucht, findet sicherlich schnell jemanden, der aufmerksam durch das Abteil guckt oder wird vielleicht sogar zum Essen oder zu einem Gläschen Wodka eingeladen. Oft sitzt man an den Abenden mit neuen Leuten zusammen, die man erst wenige Stunden zuvor kennengelernt hat, und teilt mit ihnen die Eindrücke, die man auf der Zugfahrt schon gesammelt hat.
Genauso wie die Russen gerne besonders abends zu einem Gläschen Wodka einladen, kann man diesen eine Freude machen, indem man selbst etwas beisteuert. Besonders beliebt ist zum Beispiel Schokolade aus Deutschland, aber auch andere Süßigkeiten die es in Russland nicht oder nur selten gibt, sind gern gesehen. Wer also noch einige Mitbringsel aus Deutschland in seiner Reisetasche hat, kann die allgemeine Stimmung damit sicherlich ein Stück anheben.