Beim Fahren mit der Transsib sollte man auch bedenken, dass die Fernzüge oft bis zu 500 Meter lang sind, daher ist das Mieten eines Gepäckträgers insbesondere für ältere Menschen obligatorisch. Für deren Dienste bezahlt man nur wenige Euro, sie tragen dafür das Gepäck bis zu dem jeweiligen Waggon. Beim Einladen können sie nicht behilflich sein, da die Schaffner des jeweiligen Waggons nur Personen einlassen, die auch eine gültige Fahrkarte besitzen. Großgepäck mit einem Gewicht von mehr als 36 Kilogramm wird zwangsweise gegen die Zahlung einer geringen Gebühr in den Gepäckwaggon geladen. Dass diese Regel rigoros durchgesetzt wird, dafür sorgt die Bahnpolizei, die sich meistens am Anfang des Bahnsteiges aufhält.
Die Züge fahren normalerweise etwa 30 Minuten vor ihrer Abfahrt in den Bahnhof ein, an den Waggons befinden sich große Nummern. Diese Nummern finden sich auf den Fahrkarten wieder, so kann man seinen persönlichen Wagen zweifelsfrei identifizieren. Um in den Wagen einsteigen zu können, muss man beim Schaffner seine Reservierung vorweisen können. Nach einer kurzen Ansage im Bahnhof fährt der Zug an.
Jeder der Züge der Transsibirischen Eisenbahn hat mindestens 7 und maximal 21 Wagen, darunter befindet sich auch immer ein Gepäck- und ein Speisewagen. Die besonders luxuriösen Waggons mit nur zwei Betten befinden sich entweder direkt hinter der Lok oder am Ende des Zuges. Die meisten Waggons bestehen jedoch aus Abteilen mit jeweils vier Betten, es gibt immer neun Abteile pro Waggon. Da die Abteile mit zwei Betten genauso groß sind wie die mit vier Betten, gibt es auch in den besseren Waggons jeweils nur neun Abteile.
Die regulären Züge haben meistens keine erste Klasse, normalerweise gibt es nur die zweite Klasse mit den zwei und vier Betten pro Abteil und Großraumwaggons mit insgesamt 54 Betten ohne Abtrennungen. Diese Variante wird jedoch meist nur von Einheimischen genutzt, besonders nachts ist das Fahren auf den schlechten Betten mit dieser Menge von Menschen sehr unbequem. Wer das Abenteuer trotzdem wagen möchte, sollte wenigstens darauf achten, nicht direkt am Ende des Waggons untergebracht zu werden, denn hier ist man in der Nähe von Toilette, Raucherecke und Mülleimer.
Für einen Waggon sind jeweils zwei Schaffner zuständig, diese sorgen für die Sicherheit an Bord und Sauberkeit. Auch ihr allgemeines Wohlbefinden liegt den Schaffnern am Herzen, sie sind auch für das Heizen und das Bereitstellen von Tee verantwortlich. Ist der Service gut, so bietet es sich an, ein kleines Trinkgeld zu geben.
Einen Waschraum findet man für gewöhnlich beim Fahren mit der Transsib am Ende der Waggons. Er wird von den Schaffnern täglich zweimal gereinigt. Um sich die Haare waschen zu können, bietet es sich an, einen Stöpsel für das Waschbecken von zu Hause mitzunehmen und ein kleines Stück Wasserschlauch mit sich zu führen, damit man den Wasserstrahl besser lenken kann.
Die Fenster in den Abteilen lassen sich nicht öffnen, da nur so der Zug effizient beheizt und klimatisiert werden kann. Stromanschlüsse stehen im Waschraum und im Bereich davor zur Verfügung, in den Abteilen selbst gibt es keine Stromversorgung.
Das Rauchen ist, abgesehen von den Raucherecken, strikt untersagt. In vielen Waggons befinden sich Rauchmelder, die auch für gewöhnlich gut funktionieren. Im Speisewagen sollte man nachfragen, ob das Rauchen gestattet ist. Dies wird zwischen den russischen, chinesischen und mongolischen Wagen unterschiedlich gehandhabt.
Einen Fahrplan für den Zug findet man in der Mitte der Waggons, hier sind neben den verschiedenen Bahnhöfen, an denen gehalten wird, auch die Ankunfts- und Abfahrtszeiten verzeichnet. Da der Plan nicht immer genau eingehalten wird, sollte man sich vor dem Verlassen seines Waggons bei dem Schaffner erkundigen, wann man spätestens wieder einsteigen sollte.
Beim Fahren mit der Transsib sollte man sein Gepäck am besten im Stauraum über der Tür oder unter den Betten unterbringen. Diese haben alle eine Leselampe, die Beleuchtung für das gesamte Abteil kann man in zwei Helligkeitsstufen einstellen. Ebenfalls in jedem Abteil enthalten ist ein fest eingebautes Radio, das mit einem Knopf neben dem Fenster eingeschaltet werden kann. Eine Verriegelung an der Innentür des Abteils sorgt dafür, dass man auch nachts beruhigt schlafen kann.
Die Abteile sind in römischen Ziffern nummeriert, die Bettplätze auf der Fahrkarte in lateinischen Zahlen. Abgesehen von der unterschiedlichen Anzahl der Betten sind die Abteile immer gleich ausgestattet, hier gibt es keine Unterschiede.